Bilder, die den Blick erwidern, sind nie vollständig lesbar, es liegt vielmehr im Betrachter diese Lücke auszufüllen, mit Text, mit Sinn und Sinnlichkeit. Diese offene Perspektive steht in einem Gegensatz zu den Oberflächenphänomenen des Zeitgeists und seinem Kult der Zersteuung. Meine Helden flanieren nicht über rote Teppiche, sie gehören in erster Linie einer Poesie der Straße, wo Menschen und Brachflächen, Einkaufstempel mit ihren Reklamewelten, Mietskasernen und Bürotürme sichtbar sind. Auf dieser Bühne bin ich ein Reisender zu den Festen der vom Pflasterstrand ausgeschiedenen Natur.
Die Bildauffassung der präsentierten Aufnahmen orientiert sich an der klassischen (Schwarz- Weiß-) Fotografie. Sie folgt weder Modeerscheinungen noch einer professionellen Virtuosität, sondern fügt sich eigenen Vorstellungen und Regeln, die ein Motiv entdeckenswert erscheinen lassen. Ein erheblicher Teil der Aufnahmen wurde mit den Mitteln der analogen Fotografie auf traditionellem KB-Filmmaterial (Ilford, Agfa, Kodak) erstellt.